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Ohne Humor hätte ich es nicht geschafft: „Sarah“

Wo finden wir Halt in Zeiten von Ungewissheit und Ohnmacht?
Sarah entschied sich in der 18. Woche ihrer Schwangerschaft für 5 Monate Chemo-Therapie. Hätte sie es nicht getan, wäre es wahrscheinlich schon 4 Wochen später „zu spät gewesen“. Für das Kind. Und die Mutter.

Wie fand Sarah Klarheit für diese Entscheidung, Zuversicht und Kraft – trotz allem?

In Folge 4 meines Podcasts erzählt Sarah mir von Ärzten, denen sie ihr Vertrauen schenkte. Und die sie zuerst für Hebammen hielt. Sie erzählt von pinkfarbenen Schlappen und davon, wie sie sich mit ihrem Mann kurz aus der Klinik stahl, um „mal ‚was Richtiges zu essen“.

Eine mutige und beeindruckende junge Frau aus Hamburg erzählt von ihrer persönlichsten Krisen-Erfahrung:

„Sarah“, Folge 4 meines Podcasts Werde klarer* ,
zu hören HIER auf anchor.fm

und auch auf  Apple Podcasts, Spotify, etc.

Mit großer Offenheit und einer Fröhlichkeit, die mich staunen lässt, sagt sie: „Angst ist kein guter Berater“, und betont, dass das ‚Darüber-sprechen‘, Sich-nicht-verstecken ihr half. Wie sie stattdessen ganz offen über ihr Schicksal sprach, und über das, was sie in dieser harten Zeit von ihren Lieblingsmenschen brauchte.

Sarah, krisenerprobte Optimistin aus Hamburg
Foto: (c) privat, Sarah Rüdel

Man kann Schicksale nicht miteinander aufwiegen.“

Hör hier mal hin. 

Ich freue mich, wenn Du aus der Geschichte von Sarah auch für Dich etwas mitnehmen kannst. Mein Mut-Macher-Podcast Werde klarer* ist für Menschen, die trotz Krise wieder mutig nach vorne schauen wollen.

Podcast Werde klarer
Cover Podcast „Werde klarer“

Wenn auch Du mir Deine Geschichte auf meinem Podcast erzählen willst, dann nimm‘ Kontakt mit mir auf, hier oder unter mona(Replace this parenthesis with the @ sign)werdeklarer.de

 

Krisen verändern den Blick auf uns selbst: „Markus“

„Ich werde nicht auf der Straße landen“.  Als Profi-Musiker, dem dieses Jahr 50 Konzerte durch die Corona-Krise weggebrochen sind, ist Markus Gahlen nicht nur das berufliche Leben „um die Ohren geflogen„. Das Gleiche galt für das private Leben. Wie kann er da noch Zuversicht ausstrahlen?

Wie fühlt sich das an, wenn zwei starke Säulen im Leben – Beruf und Beziehung – unerwartet wegbrechen? Was gibt Kraft in in diesen harten Zeiten? Wenn es keinen Halt mehr zu geben scheint. Wenn selbst die Selbstgewissheit nicht mehr sicher ist?

Markus Gahlen, Musiker.
Foto: privat

Markus sagt dazu: „Anhaftung an Strukturen und Dinge ist ein sicherer Weg ins Unglück“. Denn er hat es geschafft: Markus hat losgelassen. Er hat nicht nur nach neuen Möglichkeiten gesucht. Er überdenkt sein Selbstbild und riskiert Schritte heraus aus der Welt der scheinbaren Sicherheiten.

Als Realist erkennt er die brutalen Fakten an. Aber sein Fokus liegt auf seiner unerschütterlichen Zuversicht.
In Folge 3 meines Podcasts erzählt mir Markus, wie genau er das schafft.

Hör hier mal hin

Ich freue mich, wenn auch Du für Dich ganz persönlich etwas aus der Geschichte von Markus mitnehmen kannst. Mein Mut-Macher-Podcast Werde klarer* ist für Menschen, die trotz Krise wieder mutig nach vorne schauen wollen:

Podcast Werde klarer
Cover Podcast „Werde klarer“

Wenn auch Du mir Deine Geschichte auf meinem Podcast erzählen willst, dann nimm‘ Kontakt mit mir auf, hier oder unter
mona(Replace this parenthesis with the @ sign)werdeklarer.de

 

Krisen meistern: „Alice“

„Irgendwas in mir wollte leben“.

Eine beeindruckende, mutige Frau, die ich in meiner neuen Podcastfolge kennenlernen durfte: Alice Mari Westphal hat es geschafft. Sie ist heute voller Energie und Lebensmut. Das war nicht immer so: Schwere Krisen, die Erfahrung von Gewalt und Machtmissbrauch waren Teil ihres Lebens. Es war ein langer Weg und sie arbeitet immer noch an sich, um wie sie sagt „ganz zu werden“.

Alice hat ihre Krisen überwunden und sich neu und mutig ‚aufgestellt‘. Mit welcher Haltung und welcher Sicht auf sich selbst und die Welt sie das geschafft hat, das erzählt sie in der neuen Podcastfolge.

Hör‘ hier mal hin:

Fotos von der Podcast-Produktion: Alice Marie Westphal und Mona Klare
Fotos (privat) von der Podcast-Produktion : Alice Marie Westphal und Mona Klare

Mein neuer Mut-Macher-Podcast in der Krise

Wie überwinde ich Unsicherheit und Angst vor Kontroll-Verlust in Zeiten der Krise? Erwarte ich Rettung von anderen Menschen, vom Job, vom System, vom Schicksal? Oder finde ich in mir selbst, was ich jetzt brauche: Stärke, Zuversicht, Verbindung und Vertrauen…

Link zu "Werde klarer", weiteren Podcast-Plattform

Mein neuer Podcast: Werde klarer*

Werde klarerlädt ein zum Innehalten und Reflektieren über das eigene Denken, Fühlen, Handeln in Zeiten der Krise. Und wie wir persönlich dafür sorgen können, dass wir da wieder rauskommen.

In der aktuellen Krise wissen wir oft nur eins: Dass wir nichts wissen! Alles verändert sich. Was morgen ist, kann uns niemand sicher sagen. Zeiten der Unplanbarkeit. Jede Art von echter Krise führt zu Angst, Ratlosigkeit und Unsicherheit – bei vielen von uns.

Haben wir die Kontrolle verloren – bzw. hatten wir sie je?

Was gab uns bisher vermeintliche Sicherheit? Das Geld? Der Job-Status? Besitz? Was bedeutet Sicherheit für dich? Für mich? Und wieviel Sicherheit ist genug?

Hör hier mal hin

Viel Spaß beim Hören! Auch auf Spotifyapple podcasts, etc.

„Konto voll, Seele leer“.
In der 1. Podcastfolge von Werde klarer* geht es um das Gefühl von Sicherheit, Wirksamkeit und Selbst-Vertrauen. Worauf ist wirklich Verlass in harten Zeiten? (Und nicht nur in der Corona-Krise.) Ich stelle Fragen, die dabei helfen, Verbindung mit der eigenen Kraft und Stärke aufzubauen anstatt die Rettung von außen zu erwarten. Ich stelle Fragen, die helfen zu verstehen, was die Krise mit uns selbst zu tun hat, und wie wir Krisen nicht nur irgendwie überleben, sondern darin auch uns selbst und unsere Kraft wieder-entdecken können.

Die Krise ist noch nicht vorbei und die nächste kommt bestimmt. Doch wie kann ich mich auf etwas vorbereiten, von dem ich nicht weiß, wie es aussehen wird und wann und woher es kommen wird?

Ist Changeability (eine starke Flexibilät, die Fähigkeit zur Veränderung) nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Individuen eine mögliche Lösung? Im Podcast stelle ich Dir ein paar Fragen.

Fragen, die dir helfen, Klarheit zu bekommen.

Link zu "Werde klarer", weiteren Podcast-Plattform

Höre hier die 1. Folge: „Konto voll, Seele leer“.
Z.B. auf Spotifyapple podcasts, etc.

Musik: Gwen Kyrg
Visual Cover: Lorna Schütte
Blog-Foto: Sergey Kohl, Shutterstock

Hier geht es zum Artikel von Dr. Stefan Fourier,
der in der 1. Podcast-Folge erwähnt wird.

Bühnenpräsenz und Perspektiv-Wechsel

Perspektiv-Wechsel, viel Freude und sogar auch ein wenig Aufregung brachte es mir, wieder einmal mit Mikro auf der Bühne zu stehen. Dieses Mal als Moderatorin der ‚Next Round Brandenburg‘, dem Pitching-Event der ILB und der WFBB.

Insgesamt 9 Start-ups gaben ihr Bestes in 3-Minuten-Pitches live vor wichtigen Vertreter*innen der Start-up Szene. War toll zu sehen, wie die Gründer*innen auf der Bühne live performed haben. Ist – na klar – ganz etwas anderes als digital zu pitchen. Alles lief natürlich zeitgemäß mit sehr viel Platz und Abstand auf und Maske vor der Bühne. Funktionierte bestens. Spannend!

Ich liebe meinen Job, und genau so liebe ich die Abwechslung davon: Als Improv-Spielerin bin ich immer neugierig auf Aufgaben, die von mir etwas ganz anderes abverlangen als mein daily business als Führungskräfte-Coach.

Danke für diesen Perspektiv-Wechsel.
Und herzlichen Glückwunsch noch einmal den 3 Gewinner-Start-Up’s!

'Next Round Brandenburg 2020'
Fotograf (auch für Blog-Artikel-Portrait): André Wagenzik, ILB, Investitionsbank des Landes Brandenburg, NEXT ROUND: BRANDENBURG.

Das gefährlichste Hobby der Welt

Verrückte Zeiten

Sommer 2020. Immer mehr Menschen lassen ihr Leben jetzt viel mehr draußen stattfinden. Um zu arbeiten, zu reden, Luft zu holen, zu laufen, die Füße ins Wasser zu halten, ein Glas Wein zu trinken nach der Arbeit auf dem Rasen am See…
Ich finde es herrlich: Work und Life, Joy, Walk und Talk. Alles draußen! An der Luft ist es aktuell sicherer, Corona-bedingt. Mit Abstand natürlich, nach wie vor.

Ich liebe es, im Sommer im Grünen zu sein. Am allerliebsten im Wald. Jetzt arbeite ich dort sogar mit meinen Klienten, die kennenlernen, wie großartig Bäume, Wandern, Hitze und ein unerwartet heftiger Regenguss ein Business-Coaching unterstützen können. Der Perspektiv-Wechsel ist zumindest garantiert bei meinem neuen Arbeitsplatz, inmitten von Bäumen und Seen.

Coaching outdoor
Zum schönsten Ziel führt manchmal der schwierigste Weg. Foto: Coaching Mona Klare

SINGEN? Um Himmels willen

Arbeiten im Wald ist eine von vielen Veränderungen für mich in diesem Jahr. Und was ist mit Singen? SINGEN? Um Himmels willen, nein! Trotz aller Lockerungen dieser Tage: Im Chor in der Gruppe singen ist aktuell immer noch nicht erlaubt. Kein Spaß. Wie schade. Selbst draußen mit Abstand nicht. Es gilt als ein Event: Es könnte Zuschauer anziehen. Wie schade, dass dieser Spaß so ansteckend ist. Und aktuell noch streng verboten. Das örtliche Gesundheitsamt kann eventuell auf Anfrage einer Chorprobe zustimmen. Muss es aber nicht. „Es kommt drauf an…“ Und so summe ich leise vor mich hin, vielleicht summt der andere ein bisschen mit.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Der Chor „the happy disharmonists“ hat darüber ein wunderbares Video gedreht Andere zum Lachen zu bringen, heißt nicht nur für mich einen Moment lang Glück spüren. Gemeinsam mit anderen. Das ist dann wie …singen.

So sieht das aus: Video auf YouTube ansehen

Hinweis: nur wenn Sie das Video abspielen, werden von Youtube Cookies gesetzt. Vorher nicht. Siehe Datenschutzerklärung.

Ob drinnen oder draußen: gemeinsam locker lassen macht glücklich und froh. Schönes Wochenende.

Was hat ‚draußen locker lassen‘ mit professionellem Business-Coaching zu tun? Mehr von meiner Arbeit hier:

#Humor #outdoor #work #walkandtalk #coaching

Beitragsbild: shutterstock_302328 Happy Girl

 

 

Die Qualität von Nähe – im Video-Setting

Viele Webinare sind heute wie abgefilmtes Theater: seeehhr langweilig. Es gibt keine Nähe, der Funke springt nicht über. Aber es geht auch besser: Entertainment, körperliche Bewegung, kreative Kleingruppenarbeit mit allen Sinnen und Humor gehören dazu – gerade auch im im Video-Setting. Nur so können wir in Webinaren wachbleiben (!), mit anderen Menschen motiviert zusammen lernen, in Kontakt kommen. Wir können zusammen atmen, essen, trinken, sogar zusammen tanzen. Funktioniert alles auch per Video!

Als Trainerin lasse ich mir mehr einfallen als nur mit meinem Plan digital zu gehen: Ich bringe mehr Leben in die Bude als vorher. Improvisation, die Lust, sich zu zeigen und eine neue Haltung gegenüber Video-Formaten ist nötig. Ist nicht jedermanns Sache? Kann es aber werden! Schauen Sie mal:

Video auf YouTube ansehen

Beitragen, die bestmögliche Qualität von Nähe zu gestalten – auch digital.

Auch per Video kann die Arbeit mit Gruppen intensiv und persönlich sein  – wenn die Technik professionell unterstützt: In dem obigen Video hatte ich eine Auto-bewegliche Kamera, die mich auf 3 verschiedene Positionen verfolgt und fokussiert hat. Die TeilnehmerInnen (TN) haben mehr für’s Auge. Ein Profi- Headset-Mic unterstützt entscheidend eine gute Ton-Qualität. Angenehm für alle TN. Wenn dann noch ein paar Grundregeln für die Kommunikation berücksichtigt werden und Kreativität ins Spiel kommt: Ja, dann kann es auch verdammt viel Spaß machen, das Lernen.

Eine Teilnehmerin gab ein schönes Feedback auf eines meiner diesjährigen Digital-Formate aus Mai 2020: Ein Training für Selbstführung und Kommunikation:

…vielen lieben Dank für den tollen Tag, ich gehe sehr glücklich aus dem Seminar.

Ich habe „leider“ nichts zu bemängeln an dem heutigen Tag, da es so viele tolle Aspekte gab, die ich von vorherigen Seminaren nicht kenne. Beispielsweise das gemeinsame Trinken. Eigentlich ist das total banal, aber man fühlt sich direkt viel verbundener mit der Gruppe. Auch die vielen Bewegungsübungen waren extrem hilfreich. Ich finde es schön, dass es in dem Coaching nicht primär um „Schneller, höher, weiter!“ geht, sondern eher darum, erstmal für sich selbst das Gute rauszufinden.“

Mit Abstand in den Arm nehmen. Geht das?

Es hilft nichts. Es wird wohl in nächster Zeit das Video-Training /-Seminar / -Meeting sein. Sicher. Keimfrei. Nicht ansteckend.

Aber wenn wir weiter körperlich auf Abstand gehen müssen, wie zeigen wir dann Wertschätzung und Zugewandtheit? Wie arbeiten wir an unserer Wahrnehmung und Wirkung. Wie empfangen und senden wir Wärme? Wie spüren wir den anderen/die andere?

Für Herzlichkeit muss das Herz dabei sein. Im echten Leben, wie im digitalen

Auch im echten Leben kann eine Umarmung bloße Fassade sein. Wenn sie nämlich nicht vom Herzen kommt, sondern eine bloße Handlung darstellt.  Sehr kurz gehalten z.B., ohne wirklichen Moment des Wahrnehmen, kann sie wie eine Maske wirken, erzwungen. Und dann eben auch absolut überflüssig.

Haben wir die Berührung nicht, die körperliche Nähe, die gemeinsame Luft zum Atmen, den gemeinsamen Kaffee zum Trinken müssen wir alle anderen Kanäle für unsere Wahrnehmung sensibilisieren. Das Herz, das Hinhören, das Sehen, das Sprechen, Agieren und Reagieren. Wir müssen kreativ werden im Umgang mit anderen. Und Lachen ist nach wie vor die kürzestes Verbindung zwischen zwei Menschen.

Kreativ werden im Umgang mit anderen

Anfang April ging ich mit einer Freundin im Wald spazieren: 2 Meter Abstand, beide mit Mundschutz, streng nach Vorschrift. Unnormal – natürlich.

Im nebeneinander Hergehen, nach vorne schauend, erzählte meine Freundin mir von ihrer strapazierten privaten Beziehung, die unter dem, was gerade die Umgangsregeln sind, leidet. Und plötzlich fing liefen ihr die Tränen herunter.
In diesem Moment wollte ich nichts lieber, als sie in den Arm nehmen und sie fest drücken. Ihr zeigen: Ich bin bei Dir. Während sie weinend stehenblieb, streckte ich meine Hand in ihre Richtung aus, sagte ihr, sie solle sich vorstellen, ich umarmte sie jetzt. Und sie umarmte sich selbst, und schaute mich dabei an.

Ein besonderer Moment. Für mich. Und er hatte es Qualität von echter Nähe. Bis heute halten wir dieses Ritual hoch: Sich selbst umarmen und dabei anschauen und innehalten. Das Verhalten ändert sich. Die Nähe bleibt.

Ein besonderer Moment. Persönlich. Nah

Im professionellen Coaching, 1:1, digital, mit meinen Klienten sitze ich einer anderen Person meist 2 Stunden gegenüber.  Wir sprechen und sehen uns in Echtzeit, agieren und reagieren aufeinander. Wir sehen und hören uns. Wir denken zusammen. Es gibt Momente des Schweigens, des Nachdenkens, des Wortesuchens. Gefühlt ist die Entfernung am Computer: 1,5 Meter, ca. Wir zeigen uns, als seien wir uns tatsächlich gegenüber. Nein, wir sind es: Uns gegenüber. Beieinander.

Wie im echten Leben

„Es fühlt sich an wie in echt“ bestätigte mir ein Klient, mit dem ich sonst nur im persönlichen Setting arbeitete. Eine Vertrautheit ist da, die Zugewandtheit auch. Diese Haltung wird über den Bildschirm vermittelt, das ist meine Wahrnehmung. Und die meiner Klienten. Auch wenn wir nur einen kleinen Ausschnitt der anderen Person sehen. Das Setting ändert sich. Die Nähe bleibt.

Lange war für mich die Qualität von Nähe, das physische Zusammensein im Coaching und Training unabdingbar und nicht verhandelbar. Auch ich habe dazugelernt: Die neuen technischen Möglichkeiten kommen verdammt nah ran an echte Nähe.

Zeigt Euch, wie Ihr gesehen werden wollt

Zumindest, sofern wir uns – wie im echten Leben – bewusst so zeigen, als wären wir zusammen mit Menschen, die uns wahrnehmen sollen. Jede/r Einzelne trägt bei zum lebendigen, interaktiven Meeting und Training. Sich zu zeigen und damit die bestmögliche Qualität von Nähe zu gestalten – auch per Video – können wir ganz bewusst herstellen.

Und es gibt noch mehr Argumente für’s Video:

Drei Vorteile von Video – Formaten

  1. Keine Steingesichter mehr. Sich die eigene Mimik bewusst machen hilft, wie früher auch. Und jetzt haben wir dafür auch noch unseren Spiegel direkt vor uns: im Screen.
  2. Mehr Bewegung: Es schadet nicht, die Hände und die Arme zu benutzen, zu lächeln, wenn es etwas zu lächeln gibt oder körperliche Übungen einzubauen. Die Übungen machen den Kopf frei und bringen Sauerstoff ins Hirn. Die TeilnehmerInnen sind eher bereit, aktiv zu werden, sich zu bewegen, Neues auszuprobieren. 8 Stunden pro Tag zu sitzen, ist nicht nur für mich eine Qual. Video-Meetings können so interessanter werden als manches Präsenz-Event vor Corona.
  3. Mehr Zeit beim Sprechen: Die Audio-Spur ist gnadenlos: Reden zwei Personen auf einmal, bricht irgendwo etwas ab. Endlich wird es fast jedem klar, dass ‚Den-anderen-Ausreden-lassen‘ zu besseren Gesprächen und damit auch zu besseren Ergebnissen führt. Und wer meint, seine Cleverness durch schnelles Sprechtempo zu unterstützen wird schmerzlich erfahren: die Silben werden vom System verschluckt und er/sie wird akustisch einfach nicht gehört. In einem entspannten Sprechtempo zu reden, verhilft  – wie im echten Leben – zu mehr Kontakt und Verständnis.

Ein Video-Meeting ist das Beste, das heute sicher möglich ist

Meine Zusammenarbeit mit Menschen in Gruppen-Formaten per Video kann und soll heute Spaß machen. Wie lebendig das ausschaut, kann man im Video, ganz oben in diesem Beitrag, gut sehen.

Ich gehöre nun nicht mehr zu denen die sagen:“ach, das geht nur im Präsenz-Setting“. Tatsächlich sehe ich in meinen Coachings und -Trainings, die per Video erlebt werden, viele Vorteile.
Der überraschendste: die eher introvertierten Menschen kommen eher aus sich heraus, kommen leichter in die Selbstreflektion und erzählen, weil sie sich geschützter fühlen mit dem Computer zwischen uns, auf dem eigenen Stuhl im Home-Office.

Video auf YouTube ansehen

In die Augen des anderen lachen, geht nicht. Mit dem anderen, schon

Der grüne Kamera-Punkt im Computer ist immer ein paar Zentimeter weg von dem Gesicht des anderen, auf das ich im Screen schaue. Ja, somit schauen wir uns nicht direkt in die Augen, sondern gefühlt ein paar Zentimeter daneben. auch sehe ich meistens nur seinen/ihren Oberkörper mit dem Kopf, den Hintergrund des Zimmers. Damit kann ich ihn nicht 100% „lesen“. Viel mehr als nur akustisch verstehen und visuell wahrnehmen kann ich trotzdem.

Manchmal ist die Perspektive mehr von unten, manchmal mehr von oben. Je nachdem, wie der Computer aufgestellt ist. Nicht immer setzen sich Menschen ins gute Licht. Manchmal gleicht das Bild mehr einem Scherenschnitt vor weißer Bürowand. Manchmal scheint der Kopf mit dem Kinn unten am Bildschirm festzuhängen. Manche reden nach rechts und links. Und es wirkt, als ob sie mehr für sich reden als mit mir als das Gegenüber.

Manche schauen mir auf ihrem Zweitcomputer auf’s Gesicht. Für mich wirkt es dann wie 45-Grad abgewendet. Nicht so richtig gut. Der gefühlt gute Kontakt ist so nur schwer möglich. Deshalb muss das, was vorher der schnelle Blick in den Spiegel auf der Bürotoilette war, heute der kritische Blick auf den Monitor sein. Die simple Frage „Wie siehst Du mich hier ?“ ist eine guter Weg, Selbst- und Fremdwahrnehmung miteinander abzugleichen.

Im Coaching mit meinen Klienten – meistens Führungskräfte im Home-Office – ist dieser Tage nicht selten das privat gemütliche Wohnszenario im Hintergrund, das brabbelnde Kleinkind zu hören oder die Wäschespinne sichtbar. Oder der Lebenspartner, der/die gerade kocht und sich völlig unbeobachtet wähnt. Schöne, wenn es etwas zum Schmunzeln gibt. Wie schön und förderlich, wenn es „menschelt“.

Eine Kollegin erzählte mir, ihr Klient entschied nach 8 Stunden auf dem Home-Office-Stuhl (einem Küchenstuhl) sich für’s Coaching spontan lang auf sein Bett zu legen und von dort aus das Coaching weiter zu führen. „Shocking!“ Aber neue Zeiten erfordern neues Verhalten. Absolut unmöglich wäre früher ein solches Setting gewesen. Ja. Früher.

Auch denke ich gern an den wunderbaren Spot, in dem der Mann im Hemd und Business Jackett vom Computer-Meeting aufspringt, um seinem kleinen Sohn hinterher zu laufen…bevor er realisiert, dass er untenrum nur die lange Unterhose anhat. Herrlich. Witzig. Die neue Distanz kann auf absurd komische Weise sehr privat sein.

Es fehlt der Handschlag, die Berührung, das Küsschen links und rechts

Das persönliche Gespräch/die physische Nähe ist durch nichts zu ersetzen. Das war vorher so. Und das bleibt. Vor allem bei emotionalen, konfliktbeladenen oder vertraulichen Gesprächen.

Wir, im selben Raum, wir atmen die gleiche Luft, nehmen den gleichen Geruch war, fühlen die gleiche Temperatur, schmecken den gleichen Kaffee. Nehmen viel mehr Körpersignale auf – vor allem unbewusst – und können die gesendeten Informationen für das bessere Verstehen der gesamten Gesprächssituation nutzen. Jetzt heißt es: „Treten Sie diesem Meeting bei.“

Schluss mit der Anfasserei.
Back to business. Was zählt ist die Sachebene. Oder nicht?

„Beziehungs- vor Sachebene“ gilt auch im Online-Meeting

Auch ich hatte früher eine ausgesprochene Aversion gegen alle digitalen Treffen. Ich erinnere mich an Meetings, bei denen die Menschen im Halbschatten, mit Audio-Aussetzern, auf den Stühlen mehr hängend als sitzend, mental offensichtlich abwesend schweigend darauf warteten, endlich von der Bildfläche zu verschwinden.

Oder zumindest so wirkten. Manche sehen so aus, als fühlten sie sich völlig unbeobachtet. Angestrengt ausgedrücktes Desinteresse. Checken von was auch immer. Haare kämmen im Spiegel des eigenen Videobildes? Auch schön…

In echten Meetings würde so etwas weniger passieren. Ist doch so, oder?

Wertschätzung ausdrücken, digital

Es ist schön, wahrzunehmen, dass es der andere ein frisches Hemd anhat (auch wenn wir es nicht riechen können.) Sich zurecht zu machen für den anderen, zu zeigen, „ich habe mich gut und mit Bedacht vorbereitet“, das ist im digitalen nicht anders als im echten Leben: Angenehm.

Wir zeigen Wertschätzung damit, wie wir uns kleiden, wie freundlich wir dreinschauen, mit welcher Stimmlage und Sprechgeschwindigkeit wir das Gespräch führen. Auch mit der simplen Nachfrage, ob der andere uns überhaupt verstanden hat. Es geht auch im Digitalen nicht nur darum, bloße Sachinformationen zu senden. „Beziehungs – vor Sachebene“ gilt auch vor dem Computer.

Die Formate ändern sich. Die Nähe bleibt.

Haben Sie Fragen zu meinen digitalen Trainings und Coachings?
Nehmen Sie Kontakt auf, hier.

 

photo: Shutterstock _265779746

 

 

 

Krisen – was sie mit uns und unseren Beziehungen machen

Auf einmal ist alles anders. 

Menschen haben Krisen. Sie gehören zum Leben. Unsere Beziehungen leiden darunter. Das war schon immer so. Die aktuelle Corona-Krise betrifft uns alle. Das ist neu. Und ist für viele sehr beängstigend. Für die meisten ist das Ausmaß und die Konsequenzen dieser Krise eine völlig neue Erfahrung. Angst ist für die Betroffenen oft schwer zu fassen. Und doch ist das Gefühl von Angst sehr real.

„Wie gehe ich mit dem Gefühl der Ohnmacht und der Angst um?“

Es scheint, als hätte jemand die Stopp-Taste gedrückt. Wir sind auf uns selbst zurückgeworfen. Endlich mehr Zeit? Kein gutes Gefühl! Ohne permanente Ablenkung und To-do-Liste haben die Gefühle mehr Platz. Angst, Wut, Trauer. Aber auch Freude. (Aber die kommt meist erst viel später). „Wie in Watte gepackt“ sagte eine Freundin. „Das, was jetzt passiert, kommt gar nicht richtig an mich ran“. Der Umgang mit Angst und Kontrollverlust ist so unterschiedlich wie die Menschen selbst.

Jetzt ist der Moment da – alles ist anders – und zeigt sich als echte Herausforderung.

Selbst für mich, die das Arbeiten im Home-Office seit Jahren gewohnt ist, wochenlang alleine reiste, das Alleinsein in Stille sehr mag… auch für mich ist auferlegte physische und soziale Distanz etwas, das mich außerordentlich fordert.

Müssen wir weiter funktionieren und uns zusammenreißen? Nicht nur die Menschen, die mit Kindern den ganzen Tag zu Hause sind, seit Wochen, kommen an ihre Grenzen.

In jeder Beziehung ist die Gefahr größer, aneinander zu geraten.

Das Gefühl von Ohnmacht, Angst und Unsicherheit verändert jedes Miteinander. Ob Liebespaar, Freundschaft, Arbeitsteam: Im Stress zeigen wir andere Seiten von uns. Wir sind vielleicht empfindlicher oder verweigern uns der neuen Situation. Wir geraten in einen absurden Aktionismus oder fallen in eine Art Bewegungsstarre. In jeder Beziehung ist die Gefahr größer, aneinander zu geraten. Auch wenn früher (wie lange ist das her?) viel mehr Zeit mit den eigenen Kindern und mit dem Lebenspartner verbracht wurde. Viele sind genau damit jetzt überfordert. Die Beziehungen leiden darunter. Innerhalb der Familie, innerhalb der Partnerschaft. Auch Freundschaften werden in Frage gestellt. Und nicht zuletzt leiden wir an der Beziehung mit uns selbst. Wir sind im Krisen-Modus!

„Wie geht es mir mit mir?“

Meine persönliche Erfahrung ist, dass die Fähigkeit zur Selbstfürsorge der beste Schutz vor Überforderung in Krisenzeiten ist. Eine Überforderung, die nachvollziehbar auch die besten Beziehungen auf die Probe stellt. Folgende Fragen können die Selbstfürsorge unterstützen:

  • Wie denke ich wann über die Krise nach?
  • Wie finde ich Ruhe, wann kann ich schlafen?
  • Welcher Mensch unterstützt mich und was ist jetzt wichtig?
  • Wie kann ich andere um Hilfe bitten, und das bekommen, was ich jetzt brauche?

Mit diesen Fragen können gedankliche Negativ-Spirale und Gefühls-Chaos zumindest leichter verabschiedet werden. Und wir werden fairer gegenüber den anderen. Denen wir nahestehen. Von denen wir Trost und Unterstützung verdammt gut brauchen könnten, diese aber vielleicht nicht bekommen. Nicht jede/r kann mit Angstgefühlen des/der LebenspartnerIn gut umgehen. Allein die offensichtliche Bedürftigkeit kann nahestehende Menschen in die Flucht schlagen. In der Krise fährt jeder sein eigenes Programm.

Im Krisen-Modus aber muss ich wissen, was ich dringend brauche, um – ganz einfach – gut durch den Tag zu kommen. Nur so kann überhaupt erst die Möglichkeit entstehen, in den Kontakt mit mir selbst zu kommen und die eigene innere Ruhe wieder zu spüren.

Zur Ruhe kommen? Alles, nur das nicht.

„Zur Ruhe kommen? Ich will es so sehr, wie ich es nicht will“, sagte mir ein Klient einmal, der in einer tiefen persönlichen Krise steckte. „Krise als Chance? Was für ein bekloppter Satz, wenn die ganze Wucht einer Krise auf einem lastet!“. Recht hatte er. Krisen lassen eben wenig Platz für die Sicht auf das, was trotzdem möglich ist.

Aber manchmal bewirkt eine Krise allein aus der schieren Notlage heraus den ersten nötigen Schritt, aus alten Denk- und Verhaltensmustern auszubrechen. Was hilft, ist dem Impuls zu widerstehen, sich davon ablenken zu lassen.

Jetzt haben wir die Zeit. Wir können und sollten uns jetzt öffnen für das, was vorher alles nicht möglich war. Oder nicht nötig schien:
Eine alte Freundin anrufen. Sich zu entschuldigen für einen alten Konflikt. Einen lieben Menschen anrufen. Ihm/ihr sagen, dass man ihn vermisst, an ihn denkt, ihn jetzt braucht, ihn liebt. Oder sie.
(Anmerkung: m/w/d: Alle Formen sind hier gemeint.)

Nicht mehr ablenken lassen von dem, was wichtig ist.

Nicht mehr ablenken lassen vom reflexhaften Blick auf das Handy, von der permanenten Nachrichten-Flut, von Vorausahnungen, wie: „Ich muss… / Man muss… / Das geht nicht / Er/sie wird doch nur wieder sagen, dass…“, etc. Wir sehen gerade, was alles in der Krise geht und was – vor der Krise – absolut unmöglich schien. Allein das ist ein großes Plus. Vielleicht lässt sich dieser neue Blick auf die Welt auch auf Beziehung übertragen?

Verstehen: Um was geht es hier gerade?

Eine weltweite Krise ist vielleicht nicht der beste Zeitpunkt, Beziehungsdiskussionen zu führen.

Lange Zeitungsberichte künden aktuell davon, dass häusliche Gewalt nun zunehmen wird.  Manche Familienmitglieder / LebenspartnerInnen halten sich jetzt gar nicht gut aus. Beziehungen gut und gegenseitig stärkend zu führen ist leichter, wenn es beiden Seiten blendend geht. Oder wenn beide wie verrückt beschäftigt sind, sich auspowern im Job, sich mit Konsum von was auch immer ablenken …Aber müssen wir uns ablenken, damit die Beziehung funktioniert?

Um welche Gefühle und unerfüllte Bedürfnisse geht es, wenn es laut wird, Türen knallen, weggerannt, geheult und geflucht wird? Vielleicht ging es beim Streit mit der guten alten Freundin gar nicht um den falschen Ton, das Thema oder darum, wer es wieder mal besser wusste.

Unerfüllte Bedürfnisse

Menschliche Bedürfnisse können sehr vielfältig sein. Unerfüllt bringen sie Leid, Schmerz, Frust. Z.B. unerfüllte, grundlegende Bedürfnis von:

  • menschlicher Wärme
  • ernstgenommen zu werden
  • Zugehörigkeit
  • Vertrauen
  • Fürsorge
  • Ordnung o.Ä.

Wenn die ewigen Diskussionen nichts mehr bringen, könnten wir doch auch einmal den Versuch wagen, über unsere Bedürfnisse zu sprechen. „Mir ist es gerade so wichtig, dass Du jetzt da bist und mir zuhörst. Und mich verstehst. Mehr nicht. Das brauche ich jetzt von Dir.“ Nur die Erfüllung unserer wahren Bedürfnisse macht uns satt macht und nährt uns. Nicht die Diskussion darüber.

Zum eigenen inneren Kern zu kommen und dabei Frieden zu finden – ist das jetzt zielführend? 

‚Nach der Krise wird alles besser’? Wer weiß. Und wer weiß, wie lange sie noch anhalten wird. Wollen wir darauf warten? Ich als Einzelne/r kann schon jetzt – in der Krise – meinen Blick bewusst auf das Positive richten und überlegen:

Was fühle ich und was brauche ich. Jetzt.

Jetzt ist die Zeit umzudenken, ein anderes Verhalten zu entwickeln. Eines, dass sich besser anpasst an die ur-eigensten Bedürfnisse. Oder die Wahrscheinlichkeit erhöht, die Menschen zu finden, die das gut verstehen können. Vielleicht haben wir sie ja schon gefunden?

Und morgen: Was will ich an meinem Leben ändern? Wie wünsche ich mir meine Beziehungen? Wovon will ich Zukunft mehr? Und was muss ich dafür tun?

Darüber lohnt es sich nachzudenken: Wo haben wir uns verbittern lassen, waren streng, kleinherzig, unnachgiebig, egoistisch und sicher, dass der andere im Unrecht war? Und was davon drückt sich – vielleicht gerade heute –  verstärkt in Streit und Beziehungsstress aus.

Die eigenen und fremden Ressourcen zu schonen und zu sagen: „Ah, geht ja irgendwie: Eigentlich brauche ich ja wirklich nicht von München nach Berlin fliegen, / muss nicht unbedingt einmal im Leben eine Kreuzfahrt machen / muss nicht noch mal erklären, wer Schuld hatte beim letzten Streit / nicht nachtragen. Ich kann ja auch großzügig sein, vergeben, den anderen lassen, einatmen, ausatmen, bei mir sein.“

Vielleicht bleiben wir auch nach Corona bei den überzeugenden Argumenten dieser weisen Haltung. Es ist wichtig, sich zu fragen: Was ist mein Anteil an dem, was jetzt passiert: Mit uns. Mit den Menschen um uns herum. Mit der Welt.

Daran können wir arbeiten: An uns selbst.

Gedanken, die wir im Gespräch miteinander austauschen. Vielleicht nicht zwingend mit dem Lebenspartner. Vielleicht passt auch gerade nicht der sonst allerbeste Freund zum reden. Eventuell ist da ein anderer Mensch, den wir gar nicht so gut kennen, aber dem wir in diesem Moment der Krise vertrauen und der es auch tragen kann, wenn wir laut darüber nachdenken, wen oder was wir brauchen an unserer Seite, um gut durch die aktuelle Krise zu kommen. Nicht immer sind diejenigen an unserer Seite,  von denen wir vorher glaubten, sie seien auf jeden Fall da, wenn’s hart auf hart kommt.

Akzeptieren wir das. Seien wir großzügig. Wir sind im Krisen-Modus! Ich glaube, dass es sich lohnt. Der eigene Partner/Partnerin/best Buddy, gute alte Freundin kann und wird nie alles erfüllen können.

Wahrscheinlich wird uns die gerade alles beherrschende Pandemie noch viele Monate begleiten. Und wenn nicht: die nächste Krise kommt bestimmt. Dann brauchen wir wieder alle die und alles das, was uns stärkt.

Wir sollten gut für uns sorgen. Unsere Grenzen kennen. Und sie setzen.

Was ist, wenn ich es alleine nicht schaffe?  

Es ist keine Schande, um Hilfe zu bitten. Es ist eine Stärke, sich der eigenen Schwächen bewusst zu sein. Um Hilfe zu bitten verlangt vielen sehr viel Mut ab. Wir zeigen uns anderen Personen gegenüber verletzlich und schutzlos. Wir zeigen uns anders als sonst. Manche unserer liebsten Menschen überfordert das völlig. Rückzug, Aggression oder absolute Hilflosigkeit können die Reaktionen darauf sein. Überforderte Menschen scheuen sich davor, professionelle Hilfe zu suchen wie Coaching oder Therapie. Es wird immer noch häufig gleichgesetzt ist mit der Annahme: Der/die kriegt es nicht alleine hin. Ja, manchmal ist ganz genau das der Fall.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Auch Erfolgsmenschen haben damit ihr Thema.

Mein persönliches Beispiel: Ich hatte schon immer Flugangst. Als Frau Anfang dreißig wurde diese Angst jedes Jahr schlimmer. Als Werbeprofi, der ich damals war, war es schick von Hamburg nach Frankfurt zu fliegen. (Es waren andere Zeiten!). Als starke Frau, für die ich mich immer gehalten habe, riss ich mich zusammen. Die Folge: Die Angst breitete sich aus: ich spürte sie irgendwann auf der Reise in schnellen Zügen. Angst, die sich von hinten wie ein schwerer nasskalter Poncho auf mich drauflegte und mir die Luft raubte. Ein komisches Geräusch konnte Auslöser sein. Ein Geruch, den ich während der Fahrt nicht einordnen konnte. Ich drückte es mit viel Kraft weg. Danach fing es an, dass mich schnelle Autofahrten derartig stressten, dass mir ganz schlecht wurde. Ich wartete solange, bis es richtig schlimm wurde. Bis ich endlich aus der Not heraus etwas anderes machte: Ich bat um Hilfe.

Um Hilfe bitten!

Ich war es schlichtweg nicht gewohnt, zu einem anderen zu sagen: „Bitte, hilf mir. Ich brauche Dich jetzt.“ Mit Hilfe einer Therapie konnte ich mir damals neues Verhalten mühsam angewöhnen: Direkt beim Einstieg ins Flugzeug auf eine Stewardess zuzugehen, mich namentlich (!) vorzustellen und die Stewardess zu bitten, wenn möglich, sofort zu meinem Platz zu kommen, wenn es wackelt während des Fluges. Und dass „ich Angst habe. Flugangst. Verstehen Sie?“ Dieses konkrete Aussprechen, von mir, laut, hörbar, dieses neueVerhalten – gelernt vom Profi – das half. Und es hilft bis heute.

Lebenspartner sind nicht immer die beste Anlaufstelle für die eigene Angst. Und ich glaube, Liebe allein reicht nicht. Wichtig ist, zu wissen: Wir sind jetzt alle noch im Krisen-Modus. Selbst wenn wir uns in Woche 4, 5 oder 6 der Corona-Krise schon irgendwie zurechtruckeln und wieder „funktionieren„ – die tiefe Verunsicherung wird wahrscheinlich noch eine Weile bleiben. Die Bilder der Zustände in italienischen Krankenhäusern gehen so manchem nicht mehr aus dem Kopf. Kaum einer weiß, was morgen passiert. Das ist nicht trivial. Es ist existenziell. Es gibt keine schnelle Lösung in Form von Kalender-Sprüchen und „Alles wird bestimmt wieder schön“. Es gibt nur den besten Umgang mit dem, was jetzt ist. In diesem Moment. Gut durch den heutigen Tag kommen. Das ist ein Erfolg. Das ist schon gut genug. Auch das sollten wir annehmen und anerkennen.

Die Fähigkeit, sich abzugrenzen zu denen und dem, was zusätzlich Energie raubt, ist Gold wert. Erst wenn es uns gelingt, uns selbst gut zu führen, können wir kraftvoll für andere da sein. Das ist meiner Meinung nach das, was jetzt mehr denn je gebraucht wird. Was ebenfalls stärkt und nährt.

Das Gute im Schlechten sehen. Und darauf aufbauen.

Der Weg führt weg vom worst-case-szenario, hin zu dem, was – trotz allem – gut ist. Das Mantra-artige wiederholen der weltweiten Ungerechtigkeiten ist genau so wenig hilfreich wie die persönlichen Fehler des anderen und alte Verletzungen immer wieder zu verbalisieren.

Wir können alle etwas tun, jeden Tag. Wir können auch durch die selbstgemachte Schutzmaske lächeln. Wir können miteinander sprechen. Miteinander schweigen, uns sehen. Ja, zurzeit nur digital. Ja. Jeden Tag. Das hat Einfluss und Wirkung. Auf andere und auf uns.

Wer die eigene Wirksamkeit im Guten spürt, dessen negative Perspektive wird automatisch kleiner. Wir sind nicht machtlos unser Angst gegenüber ausgeliefert. Unser Vermögen, das Gute im Schlechten zu sehen, macht sie kleiner. Es auszusprechen, was jetzt gut geht, macht sie kleiner. Es gibt dem anderen Kraft und Vertrauen. Diese Kraft steckt an und kommt zurück. Nicht sofort und nicht mit voller Wucht. Sondern eher leise und in kleinen Schritten.

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Feedback – Es könnte auch nach vorne losgehen

Feedback ist ein Geschenk. Keine verbale Ohrfeige.

Ich erinnere mich noch als wäre es gestern gewesen: Als junge Frau drängte es mich hin zur Schauspielerei. Mein erster großer Workshop als Teilnehmerin mit einem internationalen Schauspiel-Lehrer startete irgendwo in Deutschland.

Die anderen Teilnehmenden hatten weitaus mehr Spiel-Erfahrung als ich. Das steigerte natürlich meine Aufregung und meine Unsicherheit. Ganz unbedingt wollte ich einen guten Eindruck machen.

Für jede/n ManagerIn ist das Wissen um die eigene Wirkung extrem wichtig. Für SchauspielerInnen ist es existentiell.

Klar: Schauspielen ist das umgesetzte Wissen um und das Spiel mit der eigenen Wirkung. Ich hatte als junger Mensch schon irgendwie eine Idee davon, oder besser: ein Bild von mir, wie ich wirke. Aber wirkliche Ahnung hatte ich keine. Bereits am zweiten Tag des Schauspiel-Workshops gab es die erste ausführliche Feedback-Runde. Was geschah? 6 von 15 Teilnehmenden spiegelten mir: ich wirke arrogant. Häufige, gleich mitgelieferte Interpretation: Sie glaubten, ich denke, ich sei etwas Besseres. Autsch! Das saß.

Ja, das Feedback traf mich hart. Und war gleichzeitig wertvoll.

Auch wenn es in mir drin rauf und runter ging: Ich wollte und musste es ja wissen. Plötzlich verstand ich, warum manche Menschen überraschend aggressiv auf mich reagierten. Ein echter Schlüsselmoment für meine weitere Entwicklung. Nicht nur als Schauspielerin. Sondern vor allem als Mensch. Seitdem weiß ich, wie hilfreich ehrliches Feedback sein kann. Das Wissen um die eigene Wirkung ist es sowieso.

Wie können wir in unserem Verhalten besser werden, wenn niemand uns sagt, wie wir bei ihm/ihr ankommen? Und dieses Wissen ist nur zu bekommen durch – genau: ehrliches und wohlgesonnenes Feedback.

Nur mit Feedback kann ich meine Selbst- und die Fremdwahrnehmung miteinander abgleichen. Und meine ‚Blinden Flecken‘ erkennen.  

Mit dem sogenannten Johari-Fenster von Joe Luft und Harry Ingham aus dem Jahr 1955 kann man den Einfluss von Feedback auf diese beiden Wahrnehmungen am besten verdeutlichen:

Johari-Fenster(c)

Meine mir unbekannten Verhaltensweisen (blinder Fleck/Blind Spot) werden mir nur durch Mitteilung durch Andere (Feedback) bekannt bzw. bewusst. Die Erkenntnis über das, was ich bisher nicht wusste, erweitert meine „Arena“.  Ich lerne etwas über mich selbst, dass ich alleine nicht herausfinden kann. Mein Blinder Fleck wird kleiner, die „Arena“ wird grösser. Auch, dass ich offen bin/Rückmeldung gebe, vergrössert meine „Arena“. Ich zeige mich. Durch Feedback und Offenheit können Selbst- und Fremdwahrnehmung abgeglichen werden. Die menschliche Kommunikation wird einfacher, wenn weniger interpretiert wird. Und das einander Verstehen mehr – im schönsten Sinne des Wortes. „Genau“ werden Sie jetzt vielleicht sagen und zustimmend nicken.

Warum fragt kaum jemand aktiv und freiwillig nach Feedback?

Viele setzen Feedback fälschlicherweise mit Kritik oder Abwertung in Verbindung. Die wollen die meisten Menschen –  verständlicherweise – vermeiden. Aber genau wie in meinem persönlichen Beispiel geht es darum, das Feedback überhaupt erst einmal annehmen zu können. Um es dann zu verstehen. Und das geht ausschließlich in einem als sicher empfundenen Rahmen. Mit dem Vertrauen, dass der andere mir nichts Böses will. Im Berufsleben kann das genauso schwer sein wie im Privatleben. Manchmal noch schwerer.

Feedback macht Angst.

Meine Erfahrung aus Teamtrainings und Coachings: Bei vielen Menschen löst bereits das Wort „Feedback“ ein ‚Autsch!‘-Gefühl aus. Ein Vermeidungsverhalten wird in so manchem Büro wahrgenommen. Möglichkeiten für eine konkrete Rückmeldung, d.h. ein konstruktiv gegebenes Feedback bleiben ungenutzt.

Echte Feedback-Gespräche, in denen einer dem anderen in die Augen schaut und sagt, was ihm persönlich am konkreten Verhalten des anderen aufgefallen ist – gut oder weniger gut – sind selten. Stattdessen wird psychologisiert, interpretiert, in WIR-Form statt in ICH-Form gesprochen und gutgemeinte Ratschläge erteilt. Das geht dann nach hinten los. Weil wir es nicht lernen und üben – miteinander. Nicht in der Familie, nicht in der Schule, nicht in der Uni und erst recht nicht im Job.

Als Coach höre ich das von fast allen meinen Klienten. „Wir können es nicht. Wir machen es einfach irgendwie. Aber selten. Und nicht regelmäßig.“ Und das geht dann schief. Wohl deshalb gibt es häufiger Multiple-Choice-online-Befragungen oder Feedback-paper, an denen sich beide Seiten festhalten können, weil niemand etwas falsch machen will. Oder aber das Entwicklungs-/Mitarbeiter-/Quartalsgespräch wird einfach verschoben, weil es Wichtigeres gibt. Feedback – lieber nicht.

Warum ist das so? 

Die Erfahrung hat sich eventuell bereits in der Kindheit manifestiert: ‚Feedback‘ von unseren Eltern war vielleicht eher eine negative Rückmeldung. Z.B. „Du hast nur die Note 2? Warum hast Du keine 1?“ .

Sprich, der Fokus lag eher darauf, was nicht gut gelaufen ist. Damit verbunden war sicher der Wunsch oder die Erwartung, unser Verhalten zu korrigieren. So weit so gut. Aber je nachdem, wie dies geäußert wurde, haben wir es vielleicht als kränkend empfunden. Ein negatives Gefühl zum Feedback hat sich verfestigt, im Unterbewusstsein. Der Ausdruck dessen ist Vermeidungsverhalten. Ähnlich ging es in der Schulzeit weiter: Wir wurden von den Lehrern bewertet: Ungefragt, jederzeit, vor allen anderen. Für manch‘ ehemaligen Beschulten auch als Erwachsener noch in unangenehmer Erinnerung.

Feedback war oft frei von jeder motivierenden Wirkung. 

Leider geschieht das auch heute noch im Berufsleben. Es wird ungefragt aufgedrückt, schnell zwischen Tür und Angel. Es löst reflexartig und nachvollziehbar Abwehr aus. Hilflosigkeit bleibt. Und Frust. Feedback, falsch angewendet, demotiviert und richtet mehr Schaden als Nutzen an.

Der Grundgedanke von Feedback ist positiv.

Der Grundgedanke von Feedback ist jedoch positiv zu verstehen, wenn wir einen Blick auf die Wortherkunft und -bedeutung werfen:

Laut dem Wahrig Herkunftswörterbuch bedeutet Feedback soviel wie Rückkopplung, Rückmeldung, zurückkehrende Reaktion. Es stammt aus dem Englischen und setzt sich zusammen aus to feed „zuführen“, eigtl. „mit Nahrung versorgen, füttern“ und idg. back „zurück“.

Ich nähre also mein Gegenüber, stärke ihn. Feedback soll demnach vor allem dazu dienen, aneinander zu wachsen. Damit dies gelingt, müssen wir dem Anderen (und uns selbst) die Angst davor nehmen.

3 realistische Ziele von Feedback

  1. Ziel ist: Mein Gegenüber versteht (!) das Feedback. Sie meinen, das sei ja nicht so schwer? Fragen Sie freundlich nach. Nur weil Sie die selbe Muttersprache sprechen, heisst das nicht, dass Sie sich gegenseitig verstehen.
  2. Ziel ist: Mein Gegenüber kann das Gesagte ohne Angst und Abwehr annehmen,  weil der Rahmen von Wertschätzung gegeben ist: die richtige Zeit, ruhiger Ort, wahrnehmbare positive Haltung des Gebenden zum Nehmenden.
  3. Ziel sollte (noch) nicht sein: Der Andere muss sich ändern, sofort alles einsehen, sich entschuldigen, versprechen, dass das kritisierte Verhalten bestimmt nie wieder passiert.

Peinlich: Wie kann ich ‚heikles‘ Feedback geben?

Manche Themen sind einfacher zu kommunizieren als andere. Ein Beispiel, welches so häufig im Coaching angesprochen wird, dass ich es hier anbringe: Eine/r der KollegInnen riecht unangenehm.

Sagen Sie es oder schweigen Sie besser? Ist das ein Eingriff in die Privatsphäre? Für viele stellt sich die Frage: Darf ich das ansprechen?

Was ist persönlich, was ist privat?

Persönlich? Privat? Einigen Menschen fällt es schwer, im beruflichen Kontext zwischen diesen beiden Begrifflichkeiten den Unterschied zu machen. Wenn mich persönlich etwas in meinem Arbeitsumfeld stört, ich es auch auf Dauer nicht hinnehmen können werde, wenn es mich einschränkt in meiner Konzentration, dann ist das nichts Privates. Stattdessen geht es um mich als Person und Arbeitskraft. Ich sollte ich die Verantwortung für mich übernehmen: Ich sollte es ansprechen.
Mit Respekt. Kurz und konkret. Und mit Vorbereitung!

Ich bin überzeugt davon, dass wir im Job persönlich sein sollten. Im Sinne von: Ich zeige mich. Ich bin kein Geheimnis. Es ist wichtig, was wir wahrnehmen. Eine abwehrende Haltung wird unterbewusst wahrgenommen. Es ist wichtig, die Verantwortung zu übernehmen, für das, was wir wahrnehmen, und für das, was wir sagen. Wie sollte sich sonst etwas ändern?
Wie kann ich in so einer Situation vorgehen?

4 wertvolle Tipps, bevor Sie Feedback geben:

  1. Überprüfen Sie zuerst Ihre eigene innere Haltung: Nervt Sie der Mensch als Person und riecht zudem schlecht? Oder riecht er, aber ansonsten sehen Sie ihn sehr positiv. Es macht einen Unterschied, ob jemand schlechten Körpergeruch hat oder Sie ihn nicht riechen können.
  2. Fragen Sie sich: Kann ich wirklich nicht damit leben? Begegnet mir dieser Zustand jeden Tag oder ändert sich die Situation eventuell, sodass es in 2 Wochen gar kein Thema mehr sein wird?
  3. Der richtige Zeitpunkt: Wann ist es am besten für Sie, das Feedback zu geben? Wann für den Anderen? Sie müssen sich beide wohlfühlen! Kurz vor einer Präsentation, zwischen Tür und Angel oder am Freitag Spätnachmittag sind vielleicht nicht der beste Moment. Der Feedback-Nehmer braucht Zeit, um das Gesagte zu verarbeiten, annehmen zu können und eventuell Nachfragen zu stellen, ohne dass sein/ihr ganzes Wochenende im Eimer ist.
  4. Fragen Sie, ob ein Feedback erwünscht ist: Am besten, ohne das Wort zu verwenden. Sie erinnern sich an das oben genannte ‚Autsch!‘-Gefühl. Bieten Sie eine Rückmeldung zu einer konkreten Situation an. z.b.: „Ich möchte Dir gerne etwas zu dem Meeting vorhin sagen. Hast Du eine Minute für mich?“ Ein „Nein, im Moment nicht.“, muss erlaubt sein. Erinnern Sie sich. Das Ziel ist: Der Feedback-Nehmer muss es annehmen können. Es geht nicht darum, dass Sie Ihre Kritik endlich einmal losgeworden sind. Oder noch schlimmer „Das wird man ja wohl mal sagen dürfen“.

Ich kenne Führungskräfte, die statt Feedback das Wort „Geschenk“ nutzen. „Etwas abgedroschen…“, sagen Sie jetzt vielleicht, aber das Bild passt meiner Meinung nach sehr gut.

Der Feedback-Gebende macht sich die Mühe und nimmt sich die Zeit, eine konstruktive konkrete Rückmeldung zu geben. Er verpackt es ansprechend, denn der Feedback-Nehmende soll es annehmen können. Dann wählt er den Zeitpunkt der Übergabe…

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Sie werfen ja auch niemandem ein Geschenk im Vorübergehen an den Kopf, oder? Wie wäre es, wenn Sie sagen könnten:

Feedback kann auch nach vorne losgehen.

Unser Gegenüber muss spüren, dass ich ihm/ihr gegenüber wohlwollend eingestellt bin. Wenn das Vertrauen nicht da ist, gilt es noch mal in die Selbstreflektion zu gehen. Das gilt sowohl im Berufs- als auch im Privatleben. Wie sagen Sie Ihrem Lebens-Partner, Ihren Kindern oder Freunden, wenn Ihnen etwas auffällt, dass Ihnen gefällt oder auch nicht?

„Ja, aber…“

Zugegeben, Feedback geben ist nicht immer einfach. Deshalb versuchen Unternehmen heutzutage gerne diese ungeliebte Aufgabe weiterzureichen.

„Können Sie als Coach ihm nicht das Feedback X/Y geben?“ werde ich manchmal gefragt. Eine klare Antwort: „Nein!“ Ich kann als Coach nur Dinge ansprechen, die mir persönlich auch auffallen. Als Coach darf ich eben gerade nicht der verlängerte Arm des Vorgesetzten oder der Personalabteilung sein.

„Danke für Ihr Feedback.“

Wie schön wäre eine Team-Kultur, in der es Alltag ist zu sagen, was konkret gut und auch nicht so gut gelaufen ist: Im Büro-Meeting gestern, bei der Präsentation vor Kunden kurz vor Feierabend, bei der Diskussion mit dem Partner letzte Woche oder am Sonntagstisch mit der ganzen Familie. Wenn es keine große Sache wäre, weil es jeden Tag konkret gelebt wird?

Nur Mut. Probieren Sie es aus.

Wenn Feedback gelingt, ist erstaunliches Wachstum möglich und sehr wahrscheinlich. Ich kann Ihnen dabei helfen, wie Sie selbst in Zukunft auch kritisches Feedback wertschätzend und professionell geben können. Ihr Team wird davon profitieren. Genau so wie Sie selbst.

Gerne sprechen wir darüber. Nehmen Sie jetzt Kontakt auf. 

Mehr Information über Feedback?
Weitere interessante Punkte und ein tieferer Einstieg zum Thema Feedback aus dem Methoden-Pool der Uni Köln

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Bildnachweis:

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Johari-Fenster(c)
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„Loslassen“ als Voraussetzung für Selbstorganisation

Sich wirklich einlassen auf New Work braucht einen neue Haltung. Wer hat diese neue Haltung verstanden und wer nicht? Für mich zeigt sich das deutlich anhand der kontroversen Reaktionen in der Automobilindustrie, von denen Sabine Kluge im interessanten Interview des Personalmagazin berichtet. Sabine Kluge ist eine der GründerInnen von „Working Out Loud“ in Deutschland und eine der prägenden Persönlichkeiten im Zusammenhang mit New Work.

Das Überleben der New Work-Initiativen in Zeiten der Krise und Rezession.

Das Interview beinhaltet viele interessante Aspekte, die auch mir in meiner täglichen Arbeit als Coach immer wieder begegnen.

Viele Unternehmen – und das gilt branchenübergreifend – implementieren halbherzig einige wenige Methoden und Tools, die gerade als ‚chic‘ gelten oder weil ‚man da jetzt eben mitmachen muss‘ und nennen es New Work.

Wird die ‚Neue Arbeit‘ aber nur wie ein ungeliebtes Stiefkind behandelt, ein notwendiges Übel, dann ist absehbar, dass Entscheidungsträger bei den ersten Anzeichen von Rezession und Krise lieber drei Schritte zurückgehen und auf die alteingesessenen Strukturen vertrauen, anstatt der Idee eine echte Chance zu geben.

‚Wir haben es versucht, aber es hat nicht funktioniert!‘

Kann man es Ihnen verübeln? Angst und Unsicherheit übernehmen die Kontrolle:

Angst vor dem Neuen, Angst vor Veränderung und Angst vor dem Scheitern.

Der Wunsch nach Beständigkeit und Sicherheit ist hier die treibende Kraft. Altbewährtes fühlt sich im ersten Moment vertraut, gut und sicher an. Langfristig bremst es aber das Unternehmen im Wettbewerb um die Zukunftsfähigkeit aus.

Frau Kluge schildert klar, was eine verfrühte Abkehr von erfolgreich implementierten Strategien und Projekten bei motivierten Mitarbeitern bewirkt: Frustration und Abwendung vom Unternehmen. Dies begegnet mir bei meinen Klienten immer häufiger: Mitarbeiter und Führungskräfte, die auf der Suche nach dem Sinn sind und zunehmend ihre Tätigkeit im Unternehmen hinterfragen.

Was braucht es, um dran zu bleiben und den neuen Strategien eine Chance zu geben?

Sich wirklich einzulassen auf New Work braucht eine neue Haltung.

Es braucht Mut, Zuversicht und Vertrauen von den Entscheidungsträgern. Und die Kunst des Loslassens.

Besonders berührt hat mich das Beispiel des CEO, von dem Kluge in dem Interview berichtet. Dieser innere ‚Kampf‘, sich zurückzunehmen und seinen Mitarbeitern Raum für Ihre Ideen und Lösungsvorschläge zu geben, bestätigt meine Theorie, dass New Work vor allem eins braucht: Zeit.

Unternehmen und Entscheidungsträger brauchen Zeit, um zu verstehen, dass es nicht um den Billiardtisch oder den Obstkorb im Büro des Mitarbeiters geht. Es geht um die Haltung und den Sinn des Unternehmens. Und um die Wertschätzung des Individuums. (Mehr dazu: Spiegel Artikel über Frederic Laloux). Diese drei Punkte sind der Kern von New Work. Alles andere ist nur Schminke – hübsch anzusehen, aber nur eine oberflächliche und vergängliche Fassade.

Wie ist es bei Ihnen? Kennen Sie den inneren Kampf, den der CEO in dem Artikel schildert?

Möchten Sie gern eine innovative Führungskraft sein, wissen aber nicht wie?

Oder fühlen Sie sich als Mitarbeiter mit Ihren Ideen nicht gesehen? Würden aber gerne dafür kämpfen, einen wirklichen Beitrag zu leisten?

Lassen Sie uns drüber sprechen.

 

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Beitragsbild: Shutterstock 1590479854