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Selbstmanagement: Es darf Spaß machen, NEIN zu sagen

Wie setzt man richtig, sachlich und professionell Grenzen? Warum ist das Wort ‚Nein‘ ein ganzer Satz? Und warum das ‚Nein‘ wo wichtig ist im Team, im Mitarbeitergespräch, in der Partnerschaft, mit Teenagern, etc.

Weshalb ist es gerade für Startups und junge Unternehmer*innen wichtig, gerne und gut ‚Nein‘ zu sagen?

Oft steckt die Erwartung dahinter, von allen gemocht zu werden. Leider ist das ein unerfüllbares Bedürfnis. Um gut NEIN zu sagen, sollte ich damit rechnen, dass das Gegenüber dieses NEIN als ungerechtfertigt, nicht hilfsbereit genug oder was auch immer empfindet.

Haben Frauen mehr Probleme damit?

Ich kenne viele Frauen, die haben ein Thema damit. Aber auch viele Männer sind unklar, und senden „NEIN, aber-mal-sehen-vielleicht-morgen-JA“–Botschaften. Die Folgen sind Missverständnisse, Unklarheiten, Verärgerung. Dinge können einfach nicht abgearbeitet werden, weil sie wieder und wieder auf dem Tisch landen. Das schafft Frust und noch mehr Arbeit. Das braucht kein Mensch.

Es geht um Selbstmanagement

Es ist eine Frage der Entscheidung, was ich tun will und was ich lasse.
Wenn am Ende meiner Prioritätenliste noch Wäsche waschen und den letzten Fachartikel lesen steht, habe ich doch endgültig das Gefühl, niemals fertig zu werden. Die meisten kennen die Fear of Missing Out (FOMO), die Angst, etwas zu verpassen. Genauso gibt es aber auch eine JOY of missing out (JOMO), die Freude, etwas sein zu lassen. Ja, es darf auch Spass machen, ‚Nein‘ zu sagen.

Ich sollte sowieso ab und zu Nein sagen, einfach, um mich nicht zu überlasten. Und das sollte sich gut anfühlen.

Nur so komme ich weg vom reinen Abarbeiten von To-Do- und Time-Management-Tools. Das beste Buch zum diesem Thema ist für mich übrigens
‚Four Thousend Weeks‘ von Oliver Burkemann.

Hilft NEIN-sagen-können dabei, gute Leute im Team zu halten?

Meiner Erfahrung nach brauchen gute Leute andere im Team, die ihnen die Stirn bieten. Reibung erzeugt Energie, erzeugt Kreativität. Wenn ich für meine Idee kämpfen musste, weil ein anderer fähig war, sachlich und gut Contra zu geben und Dinge in Frage zu stellen, fordert das nicht nur Top-Leute heraus. NEIN sagen kann extrem motivieren!

Auch übrigens im Dialog mit Teenagern, die ein ‚ Nein‘  auch gerne mal einfach überhören. Hier wie dort gewinnt Klarheit vor Nettigkeit.
Nicht-gefallen-müssen kann auch hier eine hilfreiche innere Haltung sein. ‚Nein‘ ist schon ein ganzer Satz.

3 Tipps, wie man NEIN-sagen übt

  • Üben Sie vor dem Spiegel: Sagen Sie ‚Nein‘. Laut. Hören Sie sich zu? Noch einmal. Probieren Sie es. Gleichzeitig denken(!) Sie es. Nur ‚NEIN‘. Nichts anderes. Ersparen sie sich weitere Worte. Nur NEIN. Glauben Sie sich?
  • Gehen Sie raus und üben Sie da, wo es naheliegt, dass Sie Grenzen setzen: mit unangenehmen Mitmenschen in der Supermarktschlange, wenn Fremde näher kommen, als Ihnen gut tut. Das Wort NEIN. Nur das.
  • Jetzt üben Sie es in Ihrem beruflichen oder privaten Umfeld. Sagen Sie NEIN. Denken Sie NEIN. Freundlich und bestimmt. Halten Sie die kurze Pause danach aus. Spüren Sie den Unterschied? Überzeugt Sie selbst die Wirkung?

 

Foto: Shutterstock 2036743370-huge
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